Rede des Bürgermeisters Lars Schwarz zum Jahresempfang der Warbelstadt Gnoien am 26.04.2019 im Mecklenburger Hof

 Meine sehr geehrten Damen und Herren, 
liebe Bürgerinnen, liebe Mitbürger,
sehr geehrte Unternehmerinnen und Unternehmer, 
liebe Vertreter unserer Vereine und Verbände, 
werte Gäste,

 
es ist mir eine große Freude, Sie alle als Bürgermeister der Warbelstadt Gnoien seit nunmehr 5 Jahren im Namen der gesamten Stadtvertretung und seit 4 Jahren hier im Festsaal des „Mecklenburger Hofes“ begrüßen zu dürfen. 
                                                                                                          
Wir freuen uns, dass Sie unserer Einladung zum Jahresempfang 2019 so zahlreich gefolgt sind und damit wieder einmal zum Ausdruck bringen: Wir gehören dazu und wir sind stolz auf unsere Heimatstadt, auf unsere Warbelstadt, und auf unser Gnoien und unsere Ortsteile Dölitz, Warbelow, Kranichshof und Eschenhörn.
 
Der Jahresempfang in Gnoien ist seit einigen Jahren ein wichtiger Termin in unserem Kalender. Aus einer Idee wurde eine kleine Tradition. Es freut uns als Stadt und es freut uns als Organisationsteam, Sie heute bei uns begrüßen zu können.
 
Ich freue mich besonders, dass unser direkt gewählter Europaabgeordneter Werner Kuhn gekommen ist und gleich zu uns sprechen wird. Lieber Werner, auch von mir ein herzliches Willkommen in Gnoien!
 
Ich begrüße weiterhin unseren Bundestagsabgeordneten, eigentlich den Bundestagsabgeordneten schlechthin in MV, Eckhardt Rehberg. Lieber Ecki, auch Dir ein herzliches Willkommen in Gnoien, wir freuen uns ebenso auf deine Grußworte.
 
Ich begrüße unsere Landtagsabgeordneten Torsten Renz und Marc Reinhardt, den stellvertretenden Landrat Stefan Meyer und unseren Dezernenten Romuald Bittl. 
Unsere Nachbarbürgermeister und Bürgermeisterinnen Susanne Dräger aus Tessin, Sirko Wellnitz aus Dargun, Axel Müller aus Malchin, unsere ehemaligen Gnoiener Bürgermeister Frau Hanne-Lore Harder und Herrn Wenzel Rieß, Herrn Schörner sowie meine Bürgermeisterkolleginnen und -kollegen aus unseren Nachbargemeinden. Auch unserer Pastorin, liebe Angelika, ein herzliches Willkommen.
 
Ich begrüße unsere Stadtvertreter, sachkundigen Einwohner, die Mitarbeiter unserer Stadt und der Amtsverwaltung sowie Vertreter der ortsansässigen Banken, der Ospa und der Raiffeisenbank, unsere Gnoiener Ärzte, Vertreter unserer Schulen, der Polizei, unserer Freiwilligen Feuerwehren, der Kreisfeuerwehr, unserer Bundeswehr und der Landesforst.
Die zahlreichen Vertreter unserer Vereine und Verbände und unserer Kulturstätten. 
 
Aber besonders freue ich mich natürlich, so viele Bürgerinnen und Bürger, so viele Unternehmerinnen und Unternehmer aus Gnoien hier und heute begrüßen zu dürfen.
 
Ob in Vergangenheit oder in Gegenwart, auf Sie alle konnten wir immer zählen. Und wir freuen uns auch in Zukunft auf eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit.
 
Ihnen allen ein ganz herzliches Willkommen!
 
Ein Jahresempfang ist immer auch die Gelegenheit und die Möglichkeit, das oder die vergangenen Jahre Revue passieren zu lassen und einen Ausblick auf das bevorstehende zu geben. Auch das soll heute erfolgen.
 
Der diesjährige Jahresanlauf ist dennoch etwas Besonderes, wir haben heute Bilanz zu ziehen. Bilanz der letzten 5 Jahre. 
Am 25. Mai 2014 wählten die Bürgerinnen und Bürger von Gnoien und unseren Ortsteilen eine neue Stadtvertretung und mit mir ihren neuen Bürgermeister. Ich erhielt zusammen mit meinem Team, den Stadtvertretern, Ihr Vertrauen, natürlich mit der Aufgabe verbunden, Gnoien und unsere Ortsteile in eine gute Zukunft zu führen und weiter positiv zu entwickeln und zu gestalten.
 
„Gemeinsam erfolgreich für Gnoien.“ Mit diesem Slogan warben wir 2014, also vor genau fünf Jahren, um Ihre Unterstützung.
„Gemeinsam weiter erfolgreich“ sind unsere Leitlinien für die bevorstehende Kommunalwahl am 26. Mai dieses Jahres.
 
Zu dem von uns als Team Erreichten darf ich gleich noch etwas weiter ausführen.
 
Der guten Tradition folgend, haben wir uns entschlossen, unseren Jahresempfang auch in diesem Jahr zu nutzen, um Danke zu sagen, um mit Ihnen ins Gespräch zu kommen, um Ihnen zuzuhören und um voneinander zu lernen.
 
Die enge Kooperation mit den Vereinen und Verbänden unserer Stadt, den kirchlich-karitativen Einrichtungen, der Verwaltung und der Politik ist ebenso wichtig wie die Unterstützung von Ehrenamt, aber auch derjenigen, die durch ihren Betrieb, ihre Tätigkeit täglich zum Gedeihen unserer Heimatregion beitragen.
 
Ihnen allen gebührt unser Dank! 
 
Stellen wir uns nur einmal vor, wir hätten keine Ehrenamtler und keine Freiwilligen, keine engagierten Mitbürger.
Wieviel Sicherheit könnten wir gewährleisten ohne die freiwilligen Feuerwehrmänner und 
-frauen? Oder was würde aus dem kulturellen Leben in unserer Stadt ohne die vielen Vereine, ohne Theatergruppen, ohne Kulturstätten, ohne Landfrauen und ohne unsere Sportvereine oder auch ohne die freiwilligen Unterstützer unserer Tafel in Gnoien?
 
Oder stellen wir uns nur einmal vor, wir hätten keine Unternehmerinnen und keine Unternehmer, die täglich in eigenem Risiko hier arbeiten, hier Arbeitsplätze schaffen und sichern und die hier investieren.
 
Meine sehr geehrten Damen und Herren, 
Sie alle engagieren sich nicht nur für Gnoien, sie alle leisten weit mehr. 
 
Sie schaffen und erhalten viele Arten von Lebensqualität. Dieses Selbstverständnis lässt sich nicht vorschreiben. Es muss stetig wachsen und dauerhaft gepflegt werden. Genau das tun wir und genau das tun auch Sie, liebe Gäste: Sie pflegen unser Gemeinwesen. 
Gerade deshalb sind solche Höhepunkte wie heute so wichtige und so notwendige Veranstaltungen.
 
Denn wir brauchen Menschen, die Verantwortung für ihr Umfeld übernehmen und für andere tätig werden. Wir brauchen Bürgerinnen und Bürger, die sich in unserer Gesellschaft mit ihren Vorstellungen und ihrem Handeln einbringen. „Demokratie lebt vom Ehrenamt“ und die Arbeit in unseren Vereinen und Verbänden ist nicht nur gelebtes Ehrenamt, sie ist eine Wertegemeinschaft.
In einer Zeit, in der die Polarisierung unserer Gesellschaft voranschreitet, in der die Unterschiede mehr betont werden als die Gemeinsamkeiten, sind Sie alle, meine sehr geehrten Damen und Herren, der Anker in unserer Gesellschaft.
Ich wünsche Ihnen die Kraft, Ihre erfolgreiche Arbeit fortzusetzen, Mitstreiter und Nachahmer zu finden, aber auch die Offenheit, neue Wege zu beschreiten.
 
Heute Abend werden wir wieder stellvertretend für viele ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger einige Auszeichnungen vornehmen.
Aber zuvor lassen Sie mich noch einmal kurz, wie angekündigt, auf das in den letzten 5 Jahren Erreichte sowie auf das zukünftig Geplante eingehen und Bilanz ziehen.
 
Stadtführung ist Teamarbeit. Und Teamarbeit kann keiner allein. Bei Teamarbeit muss ein Rad ins andere greifen, auch die kleinen unscheinbaren Rädchen, die oft am wichtigsten sind, damit am Ende alles am Laufen ist und auch am Laufen bleibt.
 
Manchmal ist es ein kleines Team, ich erinnere mich an die kleinen Runden, in denen ich zusammen mit meinen beiden Stellvertretern über erste Ideen und Projekte brütete. 
Ich erinnere mich ebenso aber auch an die größeren Runden zusammen mit unseren gesamten Stadtvertretern, unserer Verwaltung oder unseren Partnern auf Kreis- oder Landesebene. Oder an die Runden mit unseren Nachbarbürgermeistern oder ihren Gemeindevertretungen.
Stadtführung ist und bleibt Teamarbeit!
 
Nun ein paar konkrete Beispiele der letztem 5 Jahre.
 
„Ohne eine solide Finanz- und Haushaltsführung werden wir keine Chance für eine gute zukünftige Stadtentwicklung haben. Ausgeglichene Finanzen sollen und müssen uns nachhaltig gelingen.“
 
Es doch ein gutes Zeichen, dass wir auf der letzten Stadtvertretersitzung mittlerweile das vierte Jahr in Folge, einen ausgeglichenen Finanzhaushalt beschlossen haben. 
Zur Erinnerung: Die Stadt Gnoien überzog von Jahr zu Jahr, über ein Jahrzehnt (!), ihr Konto, jedes Jahr wurden neue Schulden gemacht, da das eingenommene Geld nicht die nötigsten Ausgaben deckte. Seit 2004 musste ein Haushaltssicherungskonzept mit strengen Sparauflagen beschlossen und umgesetzt werden. Finanzielle Spielräume gab es keine. Eher Verwalten statt Gestalten war die Aufgabe.
 
Die Verschuldung des Kassenkredites erreichte im Jahr 2014 ihren absoluten Höhepunkt. Das Defizit betrug allein im Jahr 2014 fast 460.000 €! Und unser Stadtkonto rutschte mit über 1,2 Millionen Euro ins rote Minus!
 
Seit 2015 sind diese Zustände zum Glück vorbei! 
 
Und lassen sie mich hier eins gleich klarstellen: Eine Stadt ist kein Privatunternehmen und kann deshalb auch nicht wie ein Unternehmen geführt werden. Eine Stadt trägt eine besondere Verantwortung. Eine Stadt hat den Bürgerinnen und Bürgern zu dienen. Allen Bürgerinnen und Bürgern gleichermaßen und nicht einigen wenigen.
 
Und was wir 2014 vorgefunden haben – lassen Sie es mich so sagen – „es war teilweise schon sehr beunruhigend“.
 
Und gerade deshalb haben wir, wie von uns versprochen, auch die „heiße Eisen“ (z.B. Landpachtverträge, Forstbetriebsgemeinschaft, WOVG, Jagdgenossenschaft) angepackt und gegen teils große Widerstände, auch gegen Widerstände langjähriger Stadtvertreter, hier Veränderungen zum Nutzen aller Bürger eingefordert und durchgesetzt. 
 
Und wir sind auf einem guten, auf einem sehr guten Weg.
 
2015 erreichten wir einen Haushaltsüberschuss von fast 190.000 Euro, 
2016 ein Plus von über 450.000 Euro, 
2017 ein Plus von fast 500.000 Euro 
und 2018 haben wir einen Haushaltsüberschuss von fast 550.000 Euro erzielt.
 
Unseren Kassenkredit hatten wir zum Ende 2017 vollständig ausgleichen können und arbeiten seit 2018 ständig im Plus. Aktuell haben wir über 650.000 Euro im schwarzen Plus, also auf der sogenannten „hohen Kante“!
Wir haben das seit über einem Jahrzehnt überzogene Stadtkonto wieder zurück in die schwarzen Zahlen gebracht und dann seit 2014 weit über 1.200.000 Euro an Schulden (allein aus dem überzogenen Konto) zurückgezahlt!
 
Wir haben die Grundsteuern und die Gewerbesteuer für alle Bürger zum 01.01.2019 gesenkt und werden zum 01.01.2021 in einem zweiten Schritt nochmals die Steuern für unsere Bürger senken!
Dies sind wichtige Zeichen für unsere Handlungs- und Zukunftsfähigkeit unserer Heimatstadt!
 
Wir sind vom einst „kranken Mann“ im Landkreis wieder zu einer starken und selbstbestimmten Stadt geworden, einer Stadt mit soliden Finanzen, einer sicheren Zukunft mit vielen weiteren Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten!
 
Auch möchte ich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich betonen, dass wir auch im vorliegenden Haushalt über 160.000 Euro (nach 140.000 Euro in 2018) sogenannte freiwillige Leistungen geplant haben. Also Ausgaben u.a. für unsere Bibliothek, unsere Sportstätten, für Heimat und Kulturpflege, für Vereinsarbeit oder Ausgaben für Kinder- und Jugendarbeit.
Wir unterstützen weiter die kulturellen Veranstaltungen in unserer Stadt. Ob unser Mühlenfest, ob Frühlings- oder Herbstfeste, Kindertag, Stadtweihnacht oder den Adventsmarkt.
Wir stehen für faire und erschwingliche Nutzungsgebühren unserer Sportstätten oder unserer Bibliothek.
 
Und wir investieren weiter nach Kräften in unsere Zukunft!
 
Den neuen Spielplatz in unserem Ortsteil Dölitz haben wir vollständig umgesetzt. Hier wurden für über 15.000 Euro neue Spielgeräte angeschafft. 
Alle weiteren Spielplätze wurden auf Vordermann gebracht, alte Spielgeräte wurden erneuert, neue wurden angeschafft.
Und ein weiteres unser Versprechen werden wir erfüllen, denn auch Warbelow wird in diesem Jahr einen eigenen neuen Kinderspielplatz erhalten. Zusammen mit einem Grillplatz und einem kleinen Pavillon zum Verweilen mitten im Dorfzentrum. Hier gilt mein ausdrücklicher Dank unserem Landtagsabgeordneten Torsten Renz sowie der Jagdgenossenschaft Gnoien für die große Förderung dieses tollen Projektes.
 
Wir haben über unsere WOVG das geplante „Haus der Vereine“ umgebaut und eröffnet und es ist seitdem ein gefragter Anlaufpunkt für unsere Vereine. Aktuell bauen wir hier den Dachboden aus, um noch mehr Platz für unsere Vereine zu haben, und wollen neue Tische und Stühle für die Gemeinschaftsräume anschaffen. Und auch hier gilt mein Dank Torsten Renz, der auch bei diesem Projekt großzügig die Fördermittel gesichert hat.
 
Für unsere Warbel-Schule haben wir eine zukunftsweisende Investition mit dem Konzept „Digitale Schule“ in Höhe von über 70.000 Euro umgesetzt. Wir sind mit diesem Projekt aktuell die modernste Schule im ganzen Landkreis.
 
Wir haben als Stadtvertretung eine Grundsatzentscheidung zum Schulstandort Gnoien getroffen und wollen gerade die Grundschule mit einer Zukunftsinvestition, einem Schulanbau oder einem Schulneubau, nachhaltig sichern. Des Weiteren werden wir das Projekt „Grüne Schule“ mit einer Gesamtinvestition von über 1 Million Euro noch in diesem Jahr umsetzen, hier wird der gesamte Schulhof und Außenbereich neugestaltet (die Ausschreibung läuft noch bis Ende April) und wir werden weitere Ersatzbeschaffungen in unseren beiden Schulen ermöglichen. 
 
Ebenso erwähnen möchte ich auch die Unterstützung von über 200.000 Euro aus dem Sonderprogramm für Kunstdenkmäler des Bundes, die hier für die anstehenden Sanierungsarbeiten 
unserer Marienkirche zu Verfügung gestellt werden können. 
 
Auch hierfür, lieber Eckhard Rehberg, herzlichen Dank für Deine Unterstützung im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages.
 
Das Jugendausbildungszentrum für den Nachwuchs unserer Freiwilligen Feuerwehr haben wir bauen können sowie weitere Ausrüstung der Kameraden angeschafft. Hier sprechen wir von einer Summe von weit über 220.000 Euro!
Unserer Freiwillige Feuerwehr Dölitz haben wir einen neuen Saugschacht bauen lassen und neue Helme angeschafft. In diesem Jahr werden wir die Fassade des Feuerwehrhauses/ Dorfgemeinschaftshauses erneuern, auch sind in Dölitz weitere Investitionen in Technik und Ausstattung geplant. 
Und liebe Kameradinnen und Kameraden, auch den so gewünschten Feuerwehrgebäudeanbau am historischen Standort in Gnoien werden wir 2019 angehen und die finalen Planungen starten.
 
Zum Ende des Sanierungsgebietes „Altstadt Gnoien“ in diesem Jahr haben wir nochmals alle Kräfte mobilisiert und die noch ausstehenden, nicht sanierten Straßen angegriffen. Die Jungfernstraße, Rosenstraße und die Alte Kirchenstraße haben wir in den beiden letzten Jahren erneuert. Aktuell arbeiten wir in der Teichstraße und am Deepertal und auch der Sandsoot wird noch dieses Jahr erneuert. Mehrere Millionen Euro werden und wurden hier investiert. 
 
Als Abschluss werden wir die gesamte Innenstadt noch einheitlich auf moderne LED-Technik umrüsten und die bestehenden Fördermittel auch bis zum letzten Euro sinnvoll nutzen.
Hier gilt der Dank auch ausdrücklich dem Zweckverband und unserem Sanierungsträger, der LGE, und den Planern für die gute Zusammenarbeit und die langjährige Unterstützung.
 
Mit der Planung unseres letzten noch zu sanierenden Wohngebietes, der Sülzer Siedlung, wollen wir umgehend beginnen. Sobald die letzten Details zur Abschaffung der Straßenausbeiträge geklärt sind, werden wir hier aktiv.  
 
Aber lassen Sie mich auch zu den unschönen Flecken in unserer Stadt noch etwas sagen:
Verfallene und sanierungsbedürftige Häuser werden weiter ein wichtiges Anliegen sein. Und es irritiert mich dann schon sehr, wenn wir diesbezüglich alle Eigentümer persönlich ansprechen und anschreiben, wir Rückantworten selbst aus Irland erhalten, aber einige bekannte und langjährige Gnoiener Stadtvertreter, die Eigentümer einer Vielzahl von baufälligen Häusern sind, sich nicht einmal zurückmelden, geschweige denn ihr Eigentum in Ordnung bringen. 
Für mich ist da ganz klar: Eigentum verpflichtet! 
Als Stadtvertreter hat man eine besondere Vorbildfunktion – und Verantwortung sieht sicher anders aus!
 
Bei unseren „Schmuckstücken“ wollen wir noch in diesem Jahr konkret werden. So hat die Stadtvertretung auf ihrer Dezembersitzung das Zukunftskonzept „Eine Stadt im Fluss“ beschlossen. Es wurden Ideen, z.B. für unseren Wasserturm, die Nutzung der Warbel zur Erholung, ein neues Wohngebiet, die Erneuerung der Freilichtbühne sowie ein Generationenspielplatzprojekt mit unverkennbarer Stadtprägung vorgestellt.
 
Und noch eine sehr erfreuliche Nachricht:
Der lang ersehnte Radweg, der Lückenschluss zwischen Gnoien und dem Anschluss Tessin wird gebaut, die Vermessungen wurden durchgeführt und die Arbeiten sollen schon im nächsten Jahr starten. Die komplette Finanzierung ist gesichert.
 
Wir investieren so viel wie seit Jahren nicht mehr und wir bauen trotzdem weiter verantwortlich die Verschuldung ab. Und all diese Investitionen schaffen wir mit Fördermitteln, aber auch aus eigener Finanzkraft und vor allem, ohne neue Schulden zu machen!
 
Aber auch die erheblichen Altlasten haben wir nicht aus den Augen verloren, wir haben Kredite umgeschuldet und Tilgungssätze verändert. Die Schulden (also die Kredite) der Stadt Gnoien entwickeln sich rückläufig. Die Verschuldung sank 2016 erstmals unter die Marke von 3 Millionen Euro. Ende 2019 wird diese bei 1,85 Millionen Euro liegen. Auch die Pro-Kopf-Verschuldung sank 2016 ebenso erfreulich erstmals unter die Marke von 1000 Euro und wird Ende 2019 unter 640 Euro pro Einwohner liegen. 2020 werden wir die Verschuldung pro Einwohner im Vergleich zum Jahr 2014 mehr als halbiert haben. 
Kredite konnten wir außerplanmäßig in Höhe von 169.000 € zurückzahlen, ohne dass wir an eine Anschlussfinanzierung in Anspruch nehmen mussten.
 
Das Eigenkapital der Stadt steigt wieder an!
 
Die Wohnungsverwaltungsgesellschaft der Stadt haben wir in den vergangenen drei Jahren grundlegend umstrukturiert, den Wohnungsleerstand auf aktuell unter 3 % gesenkt und das Betriebsergebnis deutlich verbessert. 2017/2018 hat die WOVG erstmals seit ihrer Gründung Gewerbesteuern gezahlt.
Als städtische Wohnungsverwaltungsgesellschaft haben wir auch hier eine besondere Verantwortung für unsere Gnoiener Bürger, für unsere Mieter. Wir werden auch zukünftig verantwortungsvoll mit unseren Wohnungen umgehen, weiter faire und sozial verträgliche Mieten erheben und durch Investitionen in moderne Heizungssysteme auch die Mietnebenkosten unserer Mieter möglichst niedrig halten.
Mit dem Erwerb eines 5500 m² großen Baugrundstückes im Wohngebiet Warbelniederung werden wir unser bisher größtes Projekt in Angriff nehmen. Hier wird in den Nächsten Jahren eine Seniorenwohnanlage mit 25 modernen, altersgerechten Wohnungen zu sozial verträglichen Mietpreisen entstehen.
 
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
das schwierige Thema Gnoiener Stadtwald und Forstbetriebsgemeinschaft haben wir erfolgreich, auch gegen massive Widerstände, bearbeitet und seit Januar 2018 mit der Landesforst einen transparenten, professionellen und verlässlichen Partner gefunden. Der Gnoiener Stadtwald ist für seine Bürgerinnen und Bürger da. Das persönliche Interesse einzelner Beteiligter kann nicht unser Ziel und in unserem Sinne sein! 
2018 wurde erstmals ein Ertrag in Höhe von über 80.000 Euro für uns als Eigentümer erwirtschaftet, ohne einen Baum mehr zu fällen als in der Vergangenheit. In den 25 Jahren davor ging kein einziger Euro aus der Bewirtschaftung in die Stadtkasse. Und dieses Geld können wir nun auch endlich für die Verschönerung unserer Stadt einsetzen. Für die Begrünung mit Pflanzen und Bäumen, für noch mehr Bänke und um Gnoien noch liebens- und lebenswerter zu gestalten. 
 
Eine weitere wichtige Aufgabe wird die Zukunftsfähigkeit der Verwaltung unserer Stadt und unserer Umlandgemeinden sein. Hier sind die Weichen für unsere nachfolgenden Generationen zu stellen. Aktuell gab es bei den Partnern nur wenig Bereitschaft, diesen Weg gemeinsam zu gehen. Wir können gespannt sein, wie die neuen Gemeindevertretungen und die neuen Gemeindebürgermeister sich hier in Zukunft positionieren. Wir wollen und werden hier weiter Vertrauen und verbindende Brücken aufbauen.
Ich kann Ihnen aber an dieser Stelle versprechen, wir werden mit all unserer Kraft eine verantwortliche Lösung für unsere Bürgerinnen und Bürger und für eine funktionierende örtliche Verwaltung suchen.
 
Meine sehr geehrten Damen und Herren, 
mein persönlicher Dank geht an meine vielen Unterstützer, Ratgeber und Freunde. An meine Familie, meine Mitarbeiter, meine Stadtvertreterkollegen, meine tollen Stellvertreter, an unzählige Bürgerinnen und Bürger, die mir so oft mit motivierenden und auch manch tröstenden Worten den Rücken gestärkt haben. Ohne Ihre und ohne Eure Unterstützung hätte ich und hätten wir gemeinsam nicht so viel erreichen können.
Von ganzem Herzen möchte ich Ihnen und Euch Danke sagen. 
 
Danke für die Unterstützung und das Vertrauen der letzten 5 Jahre! 
 
Nun wünsche ich uns für den heutigen Abend gute Gespräche, Impulse für die weitere Entwicklung unserer Heimatstadt und das Verständnis füreinander – denn nur im Miteinander, im Miteinander aller Generationen, sind wir für die vielen Herausforderungen und für eine erfolgreiche Zukunft gerüstet.
 
Meine sehr geehrten Damen und Herren, 
wie gesagt: Stadtführung ist Teamarbeit und deshalb lassen Sie uns weiter gemeinsam anpacken und hier in Gnoien und in unseren Ortsteilen aktiv unsere Zukunft gestalten!
 
Fünf aufregende und lehrreiche Jahre liegen nun hinter uns. So viele tolle, engagierte Menschen habe ich kennen und schätzen gelernt. Danke, dass ich in den letzten 5 Jahren Ihr Bürgermeister sein durfte.
 
Und nehmen Sie mich beim Wort: Denn das bisher Erreichte war erst der Anfang!
 
Wir wollen weiter gestalten, weiter neue Einwohner für Gnoien begeistern, ein toller Ort zum Leben und Arbeiten für Jung und Alt sein, unserer Jugend noch mehr Perspektiven bieten und weiter das „Gemeinsam“ das „Wir-Gefühl“ und die „Verantwortung“ stärken.
 
Bitte unterstützen Sie uns deshalb am 26. Mai und auch in den kommenden 5 Jahren! 
 
Ich wünsche uns einen interessanten Abend.                                     
Vielen Dank, dass Sie mir so aufmerksam zugehört haben.
 
Ihr Bürgermeister 
Lars Schwarz
 

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